Lesen im April
Marcelo Figueras
Das Lied von Leben und Tod
Ein Buch, das einem mit einer Stimme, fast als bekäme man es vorgelesen, ein Märchen erzählt. Eben wollte ich schreiben, ein modernes Märchen, aber das stimmt nicht, denn es ist eine uralte Geschichte von Angst und Verfolgung, von Rettung, Erzengeln, Gott – und dem Tod. Die Geschichte spielt in Argentinien kurz nach dem Ende der Militärjunta. Der Riese Theo erhält von einem sprechenden Wolf den Auftrag, Pat und vor allem ihre Tochter Miranda zu schützen, die vor etwas Unnennbarem auf der Flucht sind. Sie finden sich in Santa Brigida, einem Ort benannt nach der großen schwedischen Mystikerin und Gründerin des Erlöserordens, der heiligen Birgitta. Und auch dieser Name ist nicht absichtslos gewählt. Dabei bleibt der rote Faden trotz aller mystischen Begebenheiten auf angenehm leichte Weise in der realen Welt verhaftet. Im Rückentext steht „…entfaltet mit Herz, Witz und grandiosem Erzähltalent ein farbenprächtiges Panorama des Lebens“. Dem kann ich mich nur anschließen.
Joel Haatela
Der Schmetterlingssammler
Ich habe gerade einige skandinavische Bücher gelesen, in denen es im weitesten Sinne um „Familienverhältnisse“ geht. Die meisten wie Henning Mankells „Die italienischen Schuhe“ und „Im Kielwasser“ von Per Petterson finde ich klasse – aber einer Empfehlung bedürfen Sie wohl wirklich nicht mehr. Eher eine Zufallsentdeckung war dagegen „Der Schmetterlingssammler“. Darin erbt der Ich-Erzähler ein Haus – und eine außergewöhnliche Schmetterlingssammlung – von einem ihm völlig Unbekannten. Auf der Suche nach der geheimen Verbindung zu ihm verfolgt er allerlei Spuren, die zunächst ins Nichts zu führen scheinen und dann zu einer überraschenden Entdeckung. Und: Nein, der Mann ist nicht sein Vater…
Christoph Ransmeyer
Der fliegende Berg
Über ein ungleiches irisches Brüderpaar, das auf der Suche nach einem unbekannten Berg in den Himalaya aufbricht. Eine Geschichte, die sich trotz ihrer Tragik so wunderbar schwerelos entwickelt, wie ihr Name verspricht.