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Lesen im Sommer – Lektüre für Badehandtuch und Strandkorb

Tags dieses Artikels:
Entschleunigung, Lesen

Kürzlich bat mich ein Leser unserer IWUF-Newsletter um mehr Buchtipps. Diesem Wunsch komme ich gern nach. Da gerade Sommer ist und das Wetter schön (endlich!), steht mir der Sinn nach geistiger Leichtfüßigkeit. Sommer…

Katharina Hagena
Der Geschmack von Apfelkernen
Dieses Buch ist eine Zeitreise. Iris erbt – man könnte sagen: überraschend – das Haus ihrer Großmutter. In Niedersachsen auf dem Land verbringt sie eine Woche, in der sie gleichsam aus der Zeit fällt, zurück in die Sommer ihrer Kindheit, in Ferienstimmung und das „Mal sehen, was ich heute wohl tun werde“. Aber es ist auch eine Woche, in der sie zu einer Entscheidung gelangt und die lange im Dunkeln gebliebenen Geheimnisse ihrer Familie für sich enträtselt. Außerdem findet sie… aber, ach, das sollte wohl eigentlich nicht verraten werden. Viel zu schön, es selbst zu entdecken.

Siegfried Lenz
Schweigeminute
Ja, Bestsellerliste, berühmter Autor, selbiger nicht mehr der Jüngste (obwohl gerade frisch verheiratet, wie kürzlich gemeldet wurde). Mag sein. Vielleicht atmet dieses Buch gerade deshalb noch die Luft einer Zeit, als die Sommerferien noch Sommerferien waren und es schien, als würden sie nie ein Ende nehmen.
Christian, Sohn eines Ostseeschiffers, verliebt sich in seine Englischlehrerin. Und sie sich in ihn. Erstaunlich genug, lässt das Buch diese Tatsache einfach bestand haben; es gibt keine Heimlichkeit, sondern eine Art schweigendes Einverständnis, ein Wohlwollen der anderen, das die beiden Hauptfiguren durch diesen Sommer begleitet. Dass das Buch kein „gutes“ Ende hat, verrät vielleicht schon der Titel. Aber es ist ein versöhnliches, ohne Dramatik, schon eher mit der Traurigkeit um den vergehenden Sommer gleichzusetzen.

Kurt Tucholsky
Schloss Gripsholm
Sommerurlaub in Schweden, verliebt sein, Ruhe, frische Luft, gute Freunde zu Besuch und eine Unterkunft direkt im Schloss Gripsholm – eigentlich gibt es keinen Grund, warum Peter und die Prinzessin die Zeit nicht genießen sollten. Wäre da nicht der drohende Schatten der bevorstehenden Machtergreifung, dargestellt in Form der überstrengen Erzieherin Frau Adriani und ihrer gequälten Pensionatskinder. Aber „das goldene Herz und die eiserne Schnauze“ überwinden alle Widrigkeiten. Und überhaupt wäre es ohne diese schon fast zu gemütlich…